BayHStA Staatsrat 3, Nr. 5 8 Seiten. Unterschrift des Kurfürsten; Protokoll: Kobell.

Anwesend: Kurfürst Maximilian Joseph, Hzg. Wilhelm; Montgelas, Morawitzky, Hertling.

[MA] 1. Vorlage des Protokolls der Sitzung des Staatsrats am 10. Juni 1801; Genehmigung durch den Kurfürsten mit den auf den Protokollen festgehaltenen Ergänzungen.

2. Anforderung eines Berichts des Obersten Lehenshofs über die Lehensexpektanzen der Grafen von Nys.

[MF] 3. Bewilligung einer jährlichen Gratifikation von 72 fl. für die Witwe des verstorbenen Theater-Friseurs Fuchs und ihre unversorgten Kinder.

4. Abweisung der bisher eingekommenen Gesuche um die Stelle des »unteren Schloß Thorwarthen« in Landshut; sie solle »einem noch brauchbaren Quiescenten« übertragen werden.

5. Erlaubnis zur Aufnahme von Novizinnen für den Hospitalorden der Elisabethinnen

Dem Krankenpflegeorden der Elisabethinnen wird eine Ausnahme vom generellen Verbot für die Orden in Bayern, noch Novizen und Novizinnen aufzunehmen, gestattet.

[MGeistl] {3r} 5. Daßelbe [Ministerial Departement] legte eine von dem Directorio des Geistlichen Rathes überreichte Note vor, worin daßelbe anfrägt, ob das landesherrliche Verbott, in keinem Kloster der heroberen Landen künftig mehr Novizen aufzunehmen, auch auf das Institut der Elisabetinnerinnen anzuwenden seye, weil solches in seinem Zwecke mehr weltlich als geistlich seye und zu Besorgung der ohnumgänglich nothwendigen Krancken Pflege um Erlaubnüß zur Aufnahme dreyer Candidatinen, worunter sich die Tochter des verstorbenen neuburgischen Geheimen Rathen von Schmitts, die einen Alimentations Beytrag aus der churfürstlichen Chatouille beziehet, befindet, gebetten habe.

Zu dem angezeigten Zwecke wurde den Elisabetinnerinnen die gebettene Aufnahme dreyer Candidatinnen gestattet.

6. Anstellung des Hofrats-Akzessisten Staudinger bei der Hofbibliothek in München verfügt.

7. Anweisung der Kosten zur Unterhaltung eines Ewigen Lichtes, das in der Basilika des hl. Antonius zu Padua vor dem Altar des Heiligen brennt und von Adelheid Henriette (1636-1676), der Gemahlin Kurfürst Ferdinand Marias gestiftet worden war, als »Hauß Andacht« auf das Hofzahlamt.

8. Ernennung des Benediktiners Maurus Schenkl (Prüfening), Professor für Kirchenrecht und Kirchengeschichte am Lyzeum zu Amberg, zum Geistlichen Rat.

[MJ] 9. Die Besetzung der Landrichter-Stelle in Wemding361, die laut Entschließung des Kurfürsten vom 5. Juni ausgesetzt worden war, wird jetzt genehmigt, da sich der von Max Joseph bevorzugte Kandidat für das Wemdinger Amt jetzt um eine andere Stelle beworben habe.

10. Ankündigung eines Berichts des Hofrats über den Fall des in Zuchthaushaft befindlichen Apotheker-Offizianten Hörner.

Anmerkungen

361
Protokoll des Staatsrats vom 20. Mai 1801, TOP 18).